10. Februar
Hl. Scholastika Jungfrau
Gedenktag
Gregor der Große berichtet uns von der leiblichen Schwester des Mönchsvaters Benedikt. Als Benedikt einmal zu ihr kam, um mit ihr geistliche Gespräche zu führen, entstand auf ihr Gebet hin ein starkes Gewitter, das jenen zu einem längeren Bleiben, gegen die klösterlichen Normen, nötigte. Scholastika wurde um 547 in Montecassino bestattet, wo ihr Grab neben dem des hl. Benedikt verehrt wird.
Tagesgebet
Erhabener Gott,
wir begehen
das Gedächtnis der heiligen Jungfrau Scholastika.
Lass uns nach ihrem Beispiel
dir stets in aufrichtiger Liebe dienen
und gewähre uns in deiner Güte
einst einen seligen Heimgang zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
ZUM EVANGELIUM Wer einen Gast in sein Haus aufnimmt, scheint zunächst der Gebende zu sein, in Wirklichkeit aber ist er der Empfangende, der Beschenkte. Das war schon bei Abraham deutlich (Gen 18) und erscheint in der Lehrerzählung von Maria und Marta noch klarer. Jesus lässt sich bewirten, aber „nur eines ist notwendig“: die Gabe, die er bringt und die er selber ist. Jesus ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen (Mt 20, 28). Er dient uns mit seinem Wort und mit seinem Leben, das er für uns als Lösepreis gibt. Sein Wort hören und aufnehmen, das ist das eine Notwendige, und das hat auch Marta getan. In der christlichen Überlieferung gilt Marta, die gastliche Hausfrau, als Vertreterin des tätigen Menschen im Gegensatz zum kontemplativen, „beschaulichen“ Menschen, den Maria darstellt. Es wäre aber kaum im Sinn des Evangeliums, wollte man die beiden Lebensformen als Gegensätze gegeneinander ausspielen. Es braucht beides, Aktion wie Kontemplation, für das christliche Leben. Die Kunst ist aber zu wissen, was im Moment notwendig ist: Tun oder Zuhören. Jesus, der müde Wanderer, kam jedenfalls gern in das Haus der beiden Schwestern. Er ist auch heute auf den Dienst beider angewiesen. – Joh 11, 1; 12, 1–3; 1 Tim 5, 10.
Evangelium Lk 10, 38–42
Marta nahm ihn gastlich auf. – Maria hat den guten Teil gewählt
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit
38kam Jesus in ein Dorf.
Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf.
39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß.
Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen
und hörte seinen Worten zu.
40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen
zu dienen.
Sie kam zu ihm
und sagte: Herr, kümmert es dich nicht,
dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt?
Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
41Der Herr antwortete:
Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.
42Aber nur eines ist notwendig.
Maria hat den guten Teil gewählt,
der wird ihr nicht genommen werden.
Fürbitten
Christus will bei uns Menschen sein – nicht um sich bedienen zu lassen, sondern um uns zu dienen durch seine Nähe. Ihn bitten wir:
■ Um eine Liebe, die sich ganz auf das Gegenüber einlassen und ihm zuhören kann.
■ Um eine Liebe, die Gemeinschaft stiftet und Unterschiede als Bereicherung versteht.
■ Um eine Liebe, die verzeihen kann und immer wieder neue Chancen eröffnet.
■ Um eine Liebe, die immer wieder ihre Kraft aus dem Gebet und aus deiner Nähe schöpft.
■ Um eine Liebe, die loslassen kann, und um deine Liebe, in der unsere Toten geborgen sind.
Indem wir uns mit unseren Bitten ganz dir überlassen, haben wir das Gute gewählt, das bleibt – für alle Zeit und für die Ewigkeit. – A: Amen.