DIENSTAG DER 6. OSTERWOCHE
ERÖFFNUNGSVERS |
Offb 19, 6-7 |
Der Herr ist König geworden, Gott, der Herrscher des Alls!
Wir wollen uns freuen und jubeln
Und ihm allein die Ehre erweisen. Halleluja.
TAGESGEBET
Allmächtiger Gott,
lass die österliche Freude in uns fortdauern,
denn du hast deiner Kirche
neue Lebenskraft geschenkt
und die Würde unserer Gotteskindschaft
in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Gib, dass wir den Tag der Auferstehung
voll Zuversicht erwarten
als einen Tag des Jubels und des Dankes.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
ZUM EVANGELIUM Die Aussagen von Joh 15,26-27 über den Heiligen Geist, den „Beistand“ (Paraklet), werden im zweiten Teil des heutigen Evangeliums weitergeführt (V. 8-11). „Er wird Zeugnis für mich ablegen“, hörten wir in 15,26: „er wird die Welt überführen“, heißt es in 16,8. Jesus weist auf ein Gericht hin, das in der Welt und über die Welt stattfinden wird: über die Welt, die Jesus abgelehnt und umgebracht hat, damals und immer. Der Prozess Jesu scheint hoffnungslos verloren. Wie wird der Heilige Geist gegen diese Welt auftreten, um sie anzuklagen und ihre Schuld zu beweisen (das ist der Sinn von „überführen“)? Er wird die Welt nicht überzeugen (dann wäre sie nicht mehr „Welt“), aber die Jünger werden durch das Kommen und Wirken des Heiligen Geistes begreifen, dass die Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes auf der Seite Jesu stehen. Dann wird auch ihre Trauer über den Weggang Jesu (V. 5-7) vorbei sein; sein Weggehen ist ja die Voraussetzung für sein Kommen im Heiligen Geist. - Joh 13,33.36; 8, 24; 1 Petr 2,23; Apg 2,32-33; Joh 7,39.
EVANGELIUM |
Joh 16, 5-11 |
Wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
5Jetzt gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du?
6Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe.
7Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.
8Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist;
9Sünde: dass sie nicht an mich glauben;
10Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht;
11Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.
FÜRBITTEN
Jesus Christus gelangte durch Leid und Tod in seine Herrlichkeit. Zu ihm rufen wir:
Bewahre der Kirche die österliche Freude.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Führe die Regierenden zu gerechten Entscheidungen.
Lass die Trauernden deine Nähe erfahren.
Erneuere unsere Zuversicht, in deine Herrlichkeit zu gelangen.
Allmächtiger Gott, du erhörst uns, wenn wir zu dir rufen. Steh uns bei durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
SCHLUSSGEBET
Gütiger Gott,
durch das Werk der Erlösung
hast du unsere Schuld getilgt
und uns deine Gnade geschenkt.
Die Feier der Geheimnisse Christi
stärke uns in diesem Leben
und schenke uns die ewige Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„DIE KIRCHE, die bleibende Gemeinde der Jünger, ist sich dessen bewusst, dass sie von ihren ersten Jugendtagen an vom Geschenk des Geistes berührt ist. Mag auch dieses Geschenk und diese Jugend des Geistes durch die Geschichte hin oft getrübt worden sein, mag das von oben und innen drängende Leben im spröden Stoff des irdisch-menschlichen Lebens oft in allzu einseitige Gestalten hineingedrängt worden sein, mag es selbst gekommen sein, dass Erfahrung und Leben des Geistes zuzeiten wie versiegt erschienen: die Kirche wäre doch überhaupt nicht mehr Kirche, wenn die Jugendkraft des Geistes in ihrem innersten Grunde nicht doch irgendwo lebendig geblieben wäre“ (Bernhard Welte).